Datum:
13. April 2025

Interview führen: So gelingen gute Interviews

Ob für den Unternehmenspodcast, die Social-Media-Kanäle oder interne Kommunikationsformate – als Content Creator kommst du im Marketing heute nicht mehr ohne Interviews aus. Doch allzu oft wirken Interviews steif, unnatürlich und wenig spannend. Die Gründe? Vorbereitete Fragen, auswendig gelernte Antworten und ein Mangel an echter Neugier. In diesem Beitrag erhältst du praxisnahe Tipps, wie du Interviews führst, die nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam und authentisch sind.

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Interviews führen im Marketing: Darum sind sie wichtig

Interviewführung ist im Marketing heute wichtiger denn je – und das aus einer Reihe von strategischen, inhaltlichen und kommunikativen Gründen. Interviews bieten nämlich weit mehr als nur Antworten auf Fragen: Sie schaffen Vertrauen und machen Marken greifbar. Ob Kunden, Mitarbeitende oder Experten – Interviews holen genau diese Stimmen vor die Kamera oder das Mikrofon.

Zudem: Interviews sind Content-Goldgruben. Du nimmst ein Gespräch auf und hast damit gleich Stoff für Blogartikel, Reels, Zitate für Social Media oder ein YouTube-Video. Und das Beste? Es wirkt nicht gekünstelt, sondern nach echter Story. Statt Hochglanz-Botschaften kriegen deine Zuschauer authentische Einblicke und Meinungen in eure Markenwelt  – zum Beispiel über die ersten Schritte eines Kunden mit deinem Produkt oder den Karriereweg eines Azubis. So entsteht richtig gutes Storytelling, das nicht nur informiert, sondern auch berührt und hängen bleibt.

Interviewarten: Welcher Stil passt zu deinem Ziel?

Je nachdem, was du erreichen willst, gibt’s ganz unterschiedliche Arten von Interviews. Willst du eine persönliche Geschichte erzählen, ist das Personeninterview genau das Richtige – da geht’s um den Menschen selbst, seinen Werdegang, seine Erfahrungen. Beim Meinungsinterview steht die Haltung im Fokus: Du willst wissen, was jemand zu einem bestimmten Thema denkt – perfekt für Experten oder Führungskräfte, die eine klare Position vertreten. Und dann gibt’s noch das Sachinterview, bei dem du gezielt Infos zu einem bestimmten Thema oder Produkt rauskitzeln willst – sachlich, aber trotzdem interessant verpackt.

Diese Formate lassen sich übrigens auch super kombinieren. Du kannst zum Beispiel mit einer kleinen persönlichen Anekdote starten (Personeninterview), dann zur Fachmeinung überleiten (Meinungsinterview) und am Ende noch praktische Infos einbauen (Sachinterview). So entsteht ein rundes, abwechslungsreiches Gespräch, das nicht nur informativ ist, sondern auch menschlich berührt – und genau das willst du im Marketing erreichen.

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5 Tipps, um gute Interviews zu führen

Richtig gute Interviews entstehen nicht durch Zufall – sondern durch Vorbereitung, Feingefühl und echtes Interesse. Hier sind die wichtigsten Tipps, um Interviews zu führen, die locker, authentisch und trotzdem auf den Punkt sind:

Keine fixen Fragen vorab – nur ein Rahmen

Klingt erstmal komisch, aber: Wenn dein Interviewpartner die Fragen im Voraus bekommt, wirkt das Ganze schnell auswendig gelernt. Stattdessen: Klärt gemeinsam das Thema und die grobe Richtung, aber verzichte auf vorformulierte Antworten. Das lässt Raum für echte Gedanken – und genau die machen ein Interview spannend.

Es mag verlockend sein, dem Interviewpartner die Fragen im Voraus zu schicken. Doch das führt oft dazu, dass Antworten auswendig gelernt und unnatürlich wirken. Stattdessen solltest du einen groben Rahmen festlegen und deinem Gesprächspartner mitteilen, dass keine Vorbereitung notwendig ist. So entsteht ein lebendiges Gespräch, das authentisch wirkt.​

Zeige echte Neugier

Ein gutes Interview ist kein Frage-Antwort-Spiel, sondern ein Gespräch. Wenn dein Gegenüber etwas Interessantes sagt, bleib dran! Frag nach Details, Hintergründen oder Beispielen. Zeig echtes Interesse – das bringt nicht nur bessere Antworten, sondern auch mehr Tiefe ins Gespräch. Ein gutes Interview ist kein Frage-Antwort-Spiel, sondern ein Gespräch. Wenn dein Gegenüber etwas Interessantes sagt, bleib dran! Frag nach Details, Hintergründen oder Beispielen. Zeig echtes Interesse – das bringt nicht nur bessere Antworten, sondern auch mehr Tiefe ins Gespräch.

Denke auch daran, dass nicht jede Antwort direkt auf die nächste Frage hinführt. Manchmal kann es hilfreich sein, den Fluss des Gesprächs zuzulassen und auch unerwartete Themen zu erkunden. Oft entstehen die wertvollsten Einsichten in den Momenten, in denen man von der ursprünglichen Fragestellung abweicht.

Am Ende des Interviews ist es wichtig, die Gespräche zusammenzufassen und gegebenenfalls nachzufragen, um sicherzustellen, dass du die Aussagen richtig verstanden hast. Ein freundlicher Abschluss, in dem du deinem Gesprächspartner für seine Zeit und seine Gedanken dankst, rundet das Interview ab und hinterlässt einen positiven Eindruck.

Lockerheit

Die besten Antworten bekommst du, wenn dein Gegenüber sich wohlfühlt. Deshalb: Starte nicht direkt mit der ersten Frage. Führ ein lockeres Vorgespräch, erklär den Ablauf, und lass das Interview möglichst fließend aus diesem Smalltalk entstehen. Oft merkt der Gesprächspartner gar nicht, dass das Interview schon läuft – und genau das ist ideal.​ 

Vermeide dabei geschlossene Fragen wie „Hat Ihnen das Produkt gefallen?“ und frag lieber: „Was hat Sie am meisten überrascht, als Sie das Produkt genutzt haben?“ So entstehen ausführlichere, lebendigere Antworten. 

Bereite dich gründlich vor

Kenne dein Thema, deinen Gast und den Kontext. Je besser du vorbereitet bist, desto leichter fällt dir das spontane Nachfragen. Aber halte dich nicht stur an deinem Plan fest. Gute Interviews entstehen, wenn du auf Unerwartetes reagierst – und daraus echte Gespräche machst. Das bedeutet, dass du offen für neue Ideen und Perspektiven sein solltest, die während des Gesprächs auftauchen können. Sei bereit, von deinem ursprünglichen Fragenkatalog abzuweichen, wenn dein Gast etwas Interessantes oder Unerwartetes sagt. Oft sind es diese unerwarteten Wendungen, die zu den tiefgründigsten und aufschlussreichsten Momenten führen.

Außerdem ist es wichtig, aktiv zuzuhören. Achte darauf, was dein Gesprächspartner sagt, und stelle Anschlussfragen, die auf dessen Antworten aufbauen. Zeige echtes Interesse an den Themen, die angesprochen werden, und lasse Raum für persönliche Anekdoten oder Meinungen. Dies fördert nicht nur eine entspannte Atmosphäre, sondern kann auch zu überraschenden Einsichten führen.
Denke daran, dass ein gutes Interview nicht nur aus Fragen und Antworten besteht, sondern auch aus einem Austausch von Gedanken und Gefühlen. Versuche, eine Verbindung herzustellen und Vertrauen aufzubauen. Wenn dein Gast sich wohlfühlt, wird er eher bereit sein, persönliche Geschichten oder tiefere Einsichten zu teilen.

Schließlich solltest du auch darauf achten, die Balance zwischen dem Leiten des Gesprächs und dem Zulassen von Freiraum zu finden. Du bist der Moderator, aber dein Gast sollte die Möglichkeit haben, seine Gedanken frei zu äußern. Ein erfolgreiches Interview ist oft das Ergebnis einer gelungenen Mischung aus Vorbereitung und Spontaneität. 

Denke an dein Publikum

Du führst das Interview nicht für dich, sondern für die, die später zuhören oder zuschauen. Überlege: Welche Fragen würden die sich stellen? Was wäre für sie spannend, überraschend oder hilfreich? Wenn du diesen Perspektivwechsel drin hast, wird dein Interview automatisch relevanter. Vermeide Fachbegriffe oder Intern-Sprache – sprich so, dass jeder es versteht. Denke daran, dass dein Interview nicht nur Informationen sammeln soll, sondern auch eine Geschichte erzählt. Jede Frage sollte darauf abzielen, eine tiefere Einsicht in das Thema zu geben, und die Antworten sollten lebendig und nachvollziehbar sein. Stelle offene Fragen, die den Interviewpartner dazu anregen, ausführlich zu berichten und persönliche Anekdoten zu teilen.

Achte darauf, den Gesprächsfluss nicht zu unterbrechen, sondern lasse Raum für spontane Gedanken und Emotionen. Wenn sich eine interessante Richtung entwickelt, sei flexibel genug, um davon abzuweichen und tiefer in das Thema einzutauchen.

Nutze auch die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen, um Unklarheiten auszuräumen oder bestimmte Punkte zu vertiefen. Das zeigt nicht nur dein Interesse, sondern hilft auch den Zuhörern, die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Denke daran, den Zuhörern gelegentlich einen Kontext zu geben, besonders wenn komplexere Themen angesprochen werden. Eine kurze Erklärung oder ein Beispiel kann oft Wunder wirken, um das Verständnis zu fördern. Was sollten die Zuhörer mitnehmen? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es? So schaffst du einen klaren Mehrwert und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. 

Gute Interviews führen: Das ist der Schlüssel

Der Schlüssel zu einem guten Interview ist Authentizität – und die entsteht durch echtes Interesse, eine vertrauensvolle Atmosphäre und aktives Zuhören. Statt starr Fragen abzuarbeiten, solltest du deinem Gegenüber wirklich zuhören, neugierig bleiben und das Gespräch wie einen natürlichen Austausch führen. Wenn sich dein Gesprächspartner wohlfühlt und du mit Offenheit und Flexibilität reagierst, entstehen Interviews, die nicht nur informativ sind, sondern auch berühren und im Gedächtnis bleiben

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